Gender Mainstreaming

  1. Gender Mainstreaming
  2. Strategische Oberziele
  3. Allgemeine Zielsetzungen
  4. Technische Umsetzung
  5. Inhaltliche Ansätze
  6. Strategien Familie und Beruf
  7. Strategie gg. geschlechtliche Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt
  8. Links zu Gender Mainstreaming

Gender Mainstreaming besteht in der (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung von Entscheidungsprozessen in allen Politik- und Arbeitsbereichen einer Organisation, mit dem Ziel, in alle Entscheidungsprozesse die Perspektive des Geschlechterverhältnisses einzubeziehen und alle Entscheidungsprozesse für die Gleichstellung der Geschlechter nutzbar zu machen. (EU-Definition 1996)

Gender Mainstreaming ist also ein Konzept zur tatsächlichen Gleichberechtigung von Frauen und Männern, das Unterschiede im sozialen Geschlecht anerkennt und sich deshalb nicht auf Sondermaßnahmen für Frauen beschränkt, sondern Frauen und Männer gleichermaßen in den Prozess mit einbindet.

Strategische Oberziele (Vertrag von Amsterdam 1999):

  • Gleichstellung im Wirtschaftsleben
  • Gleichberechtigte Beteiligung und Vertretung
  • Gleichstellung im gesellschaftlichen Leben
  • Veränderung von Geschlechterrollen und Stereotypen
  • Gleichstellung aller Bürgerinnen und Bürger

Allgemeine Zielsetzungen:

  • Einbeziehung der Männer in die Entwicklung neuer Qualifizierungs- und Arbeitszeitmodelle -> Gestaltung einer flexibleren und familiengerechteren Gestaltung von Arbeit
  • Verminderung der horizontalen Segregation durch Erweiterung des Berufswahlspektrums junger Frauen
  • Verminderung der vertikalen Segregation durch Integration der Frauenförderung in die Unternehmens- und Personalentwicklung
  • Förderung von Frauennetzwerken und Zusammenschlüssen von Unternehmerinnen
  • die Förderung der Chancengleichheit soll in allen Bereichen von EQUAL präsent sein:
    • Bereich Beschäftigungsfähigkeit: neue Modelle zur beruflichen Beratung und Orientierung junger Mädchen und Berufsrückkehrerinnen auf die Berufe im IKT-Bereich
    • Bereich Unternehmergeist: Schwerpunkt auf der Förderung von Existenz-gründerinnen
    • Bereich Anpassungsfähigkeit: Berufliche Aufstiegschancen von Frauen verbessern und Beschäftigungsverhältnisse von an- und ungelernten Frauen sichern

Technische Umsetzung:

  • positiv-diskriminierende Aktionen (Förderung einzelner, benachteiligter Gruppen)
  • Aufgreifen der Geschlechterperspektive in allen anderen Themenschwerpunkten (s.o.)

Inhaltliche Ansätze:

  • Verbesserung der Arbeitsvermittlung
  • Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt z.B. durch Erhöhung des Anteils von Frauen in modernen IKT- und Dienstleistungsberufen
  • Förderung des Diversitiy Managements in Unternehmen und Organisationen nicht nur zur Integration ethnischer Minderheiten, sondern auch zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen
  • frauenspezifische Förderkomponente in Unternehmen des tertiären Sektors
  • Erhöhung der Ausbildungsbereitschaft von Unternehmen -> Erweiterung des Ausbildungsplatzangebotes für junge Frauen (Erweiterung des Berufswahlspektrums für Mädchen und Frauen)
  • Neuverteilung der Reproduktions- und Erwerbsarbeit zwischen Männern und Frauen z.B. durch Erhöhung des Männeranteils in flexiblen Arbeitszeitmethoden
  • Einbeziehung von Frauen in die Aspekte des lebenslangen Lernens (Entwicklung zeit- und ortsflexibler Lehr- und Lernmethoden)
  • Beachtung der besonderen Bedürfnisse von Asylbewerberinnen
  • an den, von dem Europäischen Sozialfonds kofinanzierten Aktionen werden Frauen im Bezug auf ihren Anteil an den Erwerbstätigen (42,4%) und Arbeitslosen (44,3%) berücksichtigt, und zwar in einer Quote von rd. 50%.

Strategien Familie und Beruf:

  • innovative Modelle zur Aufteilung von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit zwischen Männern und Frauen
  • gleichmäßige Verteilung Familienarbeit auf Männer und Frauen -> neue Arbeitszeitmodelle
  • Kompetenzerhalt und -erweiterung während Elternzeit -> zeitflexible Lernkonzepte (Tele, Open , Distance Learning)
  • Telearbeit als Alternativkonzept

Strategie gg. geschlechtliche Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt:

  • Entwicklung von Konzepten zur Erhöhung des Anteils von Frauen in IKT- und hochwertigen Dienstleistungsberufen
  • Erschließung von beruflichen Tätigkeitsfeldern mit höheren Qualifikationsanforderungen für Frauen
  • Entwicklung von Konzepten zur Erhöhung des Frauenanteils in (betrieblichen) Führungspositionen
  • Weiterentwicklung der Auditierungs- und Zertifizierungsansätze der Gleichstellungspolitik, einschließlich der Entwicklung eines europäischen Zertifizierungsprädikats
Quelle: Equal Kooperationsvertrag, Programm für die Gemeinschaftsinitiative Equal

Links zu Gender Mainstreaming